walter tauchert
Einzelausstellungen (Auszug)

1986 Kunstverein Schwetzingen
1991 Zentralbibliothek Moers
1993 Gutenberg-Museum Mainz
1993 Rathausgalerie Mannheim
1994 Stadtbibliothek Weinheim
1995 Stadtmuseum Wismar
1995 Landesmuseum für Technik und Arbeit Mannheim
1997 Druckladen des Gutenberg-Museums Mainz
1997 Stadtbücherei Mannheim
1998 Kurparkschloß Herrsching am Ammersee
2000 Stadtbücherei Mannheim-Vogelstang
2000 Kunstverein Mannheim
2001 Druckladen des Gutenbergmuseums in Mainz
2002 Galerie FormStein Mannheim
2003 Völkerkundemuseum Heidelberg
2003 Union Kirche Mannheim
2004 Kloster Andechs
2004 Kulturtreff MA-Feudenheim
2004 Luisenpark-Mannheim Teehauspavillon
2005 Universitätsbibliothek Mannheim
Zahlreiche Beteiligung an Gruppenausstellungen

 


Februar 2005 Universitätsbibliothek Mannheim
10. Februar bis 22. März 2005 (verlängert)

Ausstellung im Bibliotheksbereich A3 Schriftbilder - Holzschnitte von Walter Tauchert Link


Fotos: Jürgen Stolz

...mehr Impressionen hier.

Mai 2003 Heidelberg Völkerkundemuseum

Völkerkundemuseum Heidelberg, Hauptstraße 235 (bis 20.07.2003 Finissage)

(Foto Jürgen Stolz)

März 2002 Mannheim Galerie FormStein

Galerie FormStein, Mannheim-Gartenstadt, Kirchwaldstr. 4 (bis 21. April, Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 15-18 Uhr, Samstag 10-13 Uhr).

Zur Vernissage am 22.03.2002 kamen mehr als 150 Gäste in die Galerie FormStein in Mannheim. Ist das Gebäude an sich schon ein Kustwerk, so präsentiert es sich mit den aktuellen Werken Walter Taucherts als Gesamtkunstwerk. 

Umrahmt von Musikstandards aus Pop, Jazz und Filmmusik des Pianisten Finger sprachen der Galeriebesitzer Kaufmann und MDB Lothar Mark. Walter Tauchert las aus seinen Gedichten. Lothar Mark hob in seiner Rede das ständige Streben nach Weiterentwicklung des Künstlers hervor. 

Dazu schrieb der Mannheimer Morgen am 05.04.2002 (Auszug):

Spuren und Ruhepunkte

Das künstlerische Schaffen von Walter Tauchert ist vielfältig. Dennoch zeigt die Ausstellung in der Mannheimer Galerie Form-Stein keine Retrospektive des gerade 65 Jahre Gewordenen, sondern Arbeiten, die in Mannheim und Umgebung noch nicht vorgestellt wurden. Somit verspricht die Schau auch ein wenig Überraschung.

Was aber hat Walter Tauchert so lange nicht gezeigt? Zeichnungen beispielsweise wie geometrische Linienführungen, mit Bleistift aufs Papier gebracht, die er souverän mit großflächigen Schraffuren überlegt. "St. Georgen" heißt eine Reihe dieser farbigen Arbeiten, und alles, was den Künstler an die Kirche in seiner Heimatstadt Wismar erinnert, offenbart sich dem Betrachter nun als lebendiger Eindruck. "Am Ätna" ist eine andere Serie auf dicht gefüllten Blättern, die in Rot und Schwarz faszinieren. Besonders beeindruckend aber sind Holzschnitte, die eine lebenslange Auseinandersetzung des Künstlers mit dieser Drucktechnik bezeugen. Filigrane Zeichen die mit dem Schnitzeisen aus der Holzplatte geschnitten werden und nun Teil der Mainzer Stadtansicht von 1518 geworden sind, stehen gleichbedeutend neben den so ganz anders wirkenden flächigen Drucken "Sommer-Herbst-Winter".

Oben auf der Galerie gibt es noch farbenprächtige Reiseerinnerungen. Afrikanisch anmutende Masken in Grün und getrübtem Gelb, Tänzerinnen, die in den Erdtönen Ocker, Braun und Blau ihre exotische Heimat offenbaren, ein Krug, der in sattem Rot, umgeben von Gelb und Blau, die Aufmerksamkeit auf sich zieht, sind zu bewundern. All dies sind Eindrücke, die Walter Tauchert aus fernen Ländern mitgebracht hat, Eindrücke, die vorab in Skizzenbüchern ruhen, ehe der Künstler sie mit anderen Ideenverbindungen paart, ihnen Formen und Farben verleiht und sie in Holzschnitten oder Zeichnungen zu neuen Bilderfindungen, zu Bildträumen, wie er es selbst nennt, werden lässt.

Dabei scheint Walter Tauchert die Zeit nicht unwichtig. Sie ist Erinnerung, Veränderung und Wachsen zugleich. Gedanken erheben sich über ihre Ursprünglichkeit und eröffnen dem Künstler vollkommen neue Bildräume. Während architektonische Formen bis zur Andeutung reduziert sein können, erhalten Bilder und Texte - zum Beispiel das in Holz geschnittene Gedicht Carl Zuckmayers "Beim Anblick des Domes" - malerische Poesie.

Walter Taucherts Handschriften sind dennoch nie Bilder zum Träumen, sie sind verknappte Beschreibungen von Gesehenem oder Erlebtem, sind ausgedehnte Zeiträume, sind Spuren des Lebens und Punkte der Ruhe zugleich.

...


Mai 2001

Druckladen des Gutenbergmuseums in Mainz

Am 22.Juni wurden die Preisträger des Wettbewerbs ausgezeichnet.


Bilder einer Ausstellung
2000 Kunstverein Mannheim in den Räumen der BG Nahrung und Genuss

Vernissage am 18.Mai 2000

Rede anlässlich der Vernissage am 18.Mai 2000 um 19 Uhr:

Wenn ein Künstler aufgefordert ist, eine Ausstellung einzurichten, informiert er sich über die Räumlichkeiten, sofern er sie nicht schon kennt, was steht an Rahmen zur Verfügung etc.etc. Er macht sich Gedanken, wie er sein Werk, das ja Ergebnis seiner täglichen Arbeit ist präsentieren kann, guckt die Schrankschubladen im Atelier durch, stellt zusammen, verwirft alles, beginnt von vorne. Letztendlich sehen wir heute Abend das Ergebnis - ca. ein Jahr dauerte der eben beschriebene Vorgang. Und von allem wissen wir nichts. Wir sehen die Bilder, finden sie schön oder auch nicht gelungen.

Ich denke, es ist Walter Tauchert gelungen mit dieser Präsentation einen Einblick in die Art seines Schaffens zu geben. Und dieses ist geprägt von mehreren deutlich nachvollziehbaren Aspekten. Tauchert denkt und arbeitet in Themenkomplexen. Am deutlichsten wird das bei den Säulenbildern, hier präsentiert mit Arbeiten aus den Jahren 1997-2000, was aber nicht heißt, der Künstler hätte sich in diesen Jahren ausschließlich mit dem Thema beschäftigt. Er greift es nur von Zeit zu Zeit wieder auf. Auf seinen Reisen rund um das Mittelmeer hat er die Reste römischer und griechischer Architektur von Volubilis in Marokko bis Balbeck im Libanon besichtigt. Schlüsselerlebnis ist aber wohl die erste Besichtigung auf der Akropolis in Athen. Und dort speziell die Koren, in Stein gehauene antike Frauenstatuen, die dennoch tragende Säulen sind und daneben der Kreuzgang von Monreale in Sizilien. Wichtig aber ist: die Säulenbilder haben kein spezifisches Vorbild, bilden nicht ab, es sind von Tauchert erfundene Architekturen.

Zum Anderen wird Taucherts Auseinandersetzung mit einem Themenkomplex deutlich in den kleinen Zeichnungen, hier in der Ausstellung mit 11 Beispielen von zwischenzeitlich 150 entstandene Bildern. Dazu ein Zitat von Dr. Stather:

"Auf seinen Reisen entstehen kleine Bleistiftzeichnungen vor Ort, Skizzen, die jedoch bereits gedanklich weitgehend umgesetzt sind und später (Anm. im Atelier) weiter umgesetzt werden. Tauchert arbeitet in diesen kleinen Zeichnungen mit den Möglichkeiten, die der Bleistift ihm gibt. Schraffuren, Flächen und angedeutete Volumina lassen die Form entstehen. Ein komplexes Geflecht stilisierter und abstrahierter Formen entsteht in der Zeichnung, mit einem Formgefühl, das immer überzeugt und treffend ist. Es ist die fragmentarische Form, die Tauchert interessiert, die Andeutungen auf die gesehene Realität gibt und in der Abstraktion zur künstlerisch umgesetzten Form wird."

Soweit Dr. Stather

Ein weitere Aspekt: Tauchert arbeitet oft in Bildreihen oder Variationen. Beispiele dafür sind einmal die vier Holzdrucke "Erinnerung an Marokko", die sechs kleinen "Säulenzeichnungen" am Ende des Ganges. Wie der Künstler damit umgeht, bei Verwendung der gleichen Druckstöcke und anderer Farben völlig neue Bildwirkungen zu erzielen, wird besonders deutlich bei den "Fassaden".

Wie das Bild entsteht, welche Bildwirkungen zwischenzeitlich entstehen, welche Entscheidungen der Künstler bei der Arbeit im Atelier trifft um am Ende seine Gedanken, seine Idee, das Thema in überzeugender Weise darzustellen, das hat Tauchert in dem Polyptichon "In Memoriam 15.4.1945" verarbeitet. In der Nacht vom 14.zum 15.April 1945 wurden bei einem Luftangriff auf Taucherts Geburtsstadt Wismar die gotischen Backsteinkirchen St.Marien und St.Georgen zerstört. Tauchert erlebte den Angriff als Achtjähriger im Luftschutzkeller. Von St. Marien hat die damalige DDR-Regierung das zerstörte Kirchenschiff sprengen lassen, St.Georgen wird z.Zt. wieder aufgebaut.

Abschließend zu dieser Arbeit und damit auch zur Arbeit Taucherts ein Zitat aus der Mainzer Rhein Main Zeitung vom 19.Februar 1997 anläßlich einer Ausstellung im Gutenberg Museum:

"Die Ausstellung ist von der Zerstörung Wismars geprägt. Sie zeigt die Stadt aus den Augen eines Kindes, das sich 50 Jahre später mit dieser Zeit auseinandergesetzt hat. Für Dr. Otto Martin, Leiter des Druckladens (des Gutenbergmuseums in Mainz) ist das aus 10 Drucken bestehende Ensemble der Zerstörung der Kathedrale in Wismar das eindrucksvollste Werk. Es geschah in der Nacht zum 15.April 1945: Bomber entladen ihre tödliche Fracht über der Stadt. Von diesem farbenfrohen, aber auch beeindruckendem Werk geht eine unheimliche Kraft aus."

Ich bin am Ende meiner Ausführungen angekommen und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Ich hoffe Ihnen ein paar Anregungen für die Auseinandersetzung mit Taucherts Arbeiten gegeben zu haben.