Reißer, Formschneider, Drucker
Neue Facetten einer alten grafischen Technik

Arbeiten von Walter Tauchert

Der Holzschnitt ist die älteste druckgrafische Technik. Bereits im 8.Jahrhundert n.Chr. ist er für Korea, China und Japan nachgewiesen. In Europa wurde der Holzschnitt etwa um 1400 als Technik zur Vervielfältigung von Bildern und Schriften eingesetzt. Höhepunkt und Niedergang seiner kommerziellen Anwendung zu Reproduktionszwecken in Massenproduktionen fallen ins letzte Drittel des 19. Jahrhundert. Als künstlerisches Gestaltungsmittel ist er jedoch bis heute lebendig geblieben.
In dieser künstlerischen Anwendung begegnet und der Holzschnitt zum Beispiel bei Walter Tauchert. Er vereint in sich die Fähigkeiten des Reißers, der ursprünglich für den Entwurf eines Holzschnitts zuständig war, des Formenschneiders, der den Entwurf in Holz ausführte, und des Druckers, der den Andruck vornahm.

Das Ensemble zeigt den Weg von der Idee der Skizze, vom Entwurf über die verschiedenen Ausführungsschritte zum fertigen Druck in seinen vielfältigen Variationsmöglichkeiten. Das Material sind in der Regel verleimte Tischlerplatten, von denen der Künstler die obere Schicht abnimmt. In der weiteren Bearbeitung entstehen dann die Platten, von denen er seine Drucke herstellt. Motive und Themen seiner Bilder entspringen der Begegnung mit Menschen anderer Kulturen wie auch der Auseinandersetzung mit Technik und Arbeit in unserer Umwelt.

Die Arbeit von Walter Tauchert ist Teil der Schausammlung des Landesmuseums für Technik und Arbeit.